Enzios Zimmer

"Zur Last?", wiederholte Enzio und wandte sich verwundert zu seiner Verlobten um. "Zur Last? Ich bezweifle, dass du das tust. Ich denke du siehst es nur gerne so um gehen zu können." , bemerkte er bitter und schüttelte den Kopf. "Aber gut, dann grüß' Alessandro von mir." Damit stand der Venezianer auf und streckte sich. Sie hatte neue Tränke, was bedeuten musste, sie hatte die gestrige Nacht bei Alessandro verbracht.
"Wunderbar."

"Erstens, ich werde sicherlich nciht extra zu Alessandro apparieren um ihn schöne Grüße zu sagen, denn ich kann gut und gerne auf seine Gesellschaft verzichten und zweitens, sehe ich das nicht gerne so, sondern du vermittelst so den Eindruck", entgegnete Melanie ruhig und warf Enzio einen kurzen Blick zu. "Dir gefällt es nicht das ich hier bin und das merkt man dir an. Und ich möchte nicht das du dich unwohl fühlst"

"Bis eben habe ich mich noch recht wohl gefühlt.", gab Enzio zurück während er zu seinem Schrank trat und einige Klamotten auf das Bett warf. Er wusste dass ihr Gespräch zu nichts führen würde. Das tat es nie. Sie überhäuften sich ständig mit Unterstellungen, welche sie nicht überprüft hatten, und schaukelten sich so gegenseitig hoch. Enzio hatte heute nicht den Nerv für so etwas, weswegen er nichts mehr dazu sagte.

Melanie sagte nichts, sondern setzte sich auf die Fensterbank und schaute nach draußen, während sich Traurigkeit in ihren grünen Augen wiederfand. "Entschuldige", bemerkte die Deutsche schlussendlich leise. Ein leises Seufzen entkam ihren Lippen und sie schüttelte leicht den Kopf. Es war immer dasselbe. Immerwieder und so langsam bezweifelte Mella, dass es jemals wieder besser werden würde.

Enzio schwieg und zog sich in Ruhe an, ehe er kurz im Bad verschwand um sich das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen. Als er wieder zurückkam, saß Melanie noch immer am Fensterbrett. Der Venezianer seufzte und trat zu der Deutschen.
"Was hältst du von Abendessen? Wir suchen uns ein Restaurant fern ab von Politik und florentinischen Händlern. Was hältst du davon?", bot er mit einem schwachen Lächeln an und legte seine Hand an Melanies Wange damit sie ihn ansah.

Melanie, welche sich schon darauf eingestellt hatte, den Abend wieder alleine im Haus eingesperrt zu verbringen, wandte sich überrascht Enzio zu, dessen Hand an ihrer Wange ruhte. "Ich...ja klar...gerne", bemerkte Melanie ein wenig perplex, ehe sich ein schwaches Lächeln auf ihre Lippen setzte und in ihren grünen Augen ein warmes Funkeln aufblitzte. Wieder passierte etwas was sie nicht erwartet hatte und irgendwie freute sie sich diesmal noch mehr darüber.

"In meinem Schrank dürften noch ein paar Kleider von dir sein. Ich warte unten auf dich.", erklärte Enzio mit einem Lächeln und ließ Melanie los. Er wollte noch kurz nach Tonks sehen, ehe er das Haus verließ, doch wenn alles so gelaufen war, wie er erwartet hatte, dürfte die Gryffindor noch tief und fest schlafen.

Melanie nickte und schob sich von der Fensterbank, um den Schrank zu öffnen. In der Tat lagen dort noch Sachen von ihr und Melanie suchte sich ein Kleid aus dem Schrank. Es war ein weißes und gehörte zu den Lieblingskleidern der Deutschen. Ihre Sache legte sie ordentlich zusammen und in den Schrank hinein, suchte sich noch einen trägerlosen BH raus und schlüpfte dann in das Kleid. Schnell verschwand sie noch ins Bad und steckte ihre Haare locker zusammen, so dass ihr einige Locken ins Gesicht fielen und dieses umspielten. Mit einem Lächeln musterte sie sich im Spiegel und überdeckte die bläulichen Flecke an ihrem Hals mit Make-Up, ehe sie in Enzio's Zimmer zurück kehrte, in ihre Schuhe schlüpfte und sich dann auf den Weg nach unten machte. Seit langem hatte die ehemalige Slytherin sich nicht mehr so wohl gefühlt.
___
Das hat Mella an:
Klick!!!