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Thema: Vor der Haustüre So Aug 01, 2010 3:48 pm
Unsicher stand die Blonde vor der Türe des Tränkemeisters. Sollte sie ihn tatsächlich wegen solch einer Lapalie stören? Aber sie könnte auch als Grund ihres Kommens damit anführen, dass sie Liam abholte. Immerhin wohnte der Junge immernoch bei ihr. Luna biss sich auf die Unterlippe. Liam nur holen, und dann nie wieder mit ihm sprechen. Denn Hassen oder wütend sein brachte sie im Moment nicht zu stande. Wie auch, wo gestern noch ein rachsüchtiges Biest ihren Körper kontrolliert hatte. Apropos Biest. Lamia tobte seit heute Morgen wie wild und verursachte Luna die schmerzhaftesten Kopfschmerzen aller Zeiten. Doch nicht nur das. Sie fühlte sich, seit der Stärkungstrank aufgehört zu wirken unheimlich schwach. Das war ihr aber egal, sie wollte bloß die Kopfschmerzen wegbekommen. Und wer könnte einen besseren Trank dagegen brauen, als Snape. Und nun stand sie da, und wusste nicht recht, was sie von ihrer eigenen Idee halten sollte. Was, wenn er sie davon jagte, weil sie ihn störte. Die Rawenclaw biss nur umso fester auf ihre raue Unterlippe und klopfte unsicher an die Tür. Bitte sei nicht da, flehte sie im Gedanken, während sie nervös an ihrer Umhängetasche fummelte.
Severus Snape Lehrer
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Thema: Re: Vor der Haustüre So Aug 01, 2010 4:04 pm
Der Mond war unter- und die Sonne aufgegangen und am östlichen Himmel hinaufgezogen und Severus Snape hatte nicht eine wache Sekunde lang den Blick vom Fenster gewendet. Er war meilenweit davon entfernt, eine ganze Nacht schlafend verbringen zu können. Unter Umständen war sein Kopf zwischen drei und vier uhr am frühen Morgen für einige Minuten auf seine Brust gesunken, doch er konnte sich an keine nennenswerten Träume erinnern. Der Mittag war ohne Überraschungen verstrichen. Severus hatte beschlossen, den Jungen zunächst schlafen zu lassen, denn Ruhe war im Zweifelsfall der beste Weg zur Genesung. Erst am späten Nachmittag fuhr der Zauberer aus seiner Starre auf, als es an der Tür klopfte. Er seufzte. Vermutlich war es das Ministerium. Vermutlich hatte Lovegood geredet. Und obwohl er die ganze Nacht über in Gedanken versunken gewesen war, hatte er sich keine passende Ausrede zurechtgelegt. Zögerlich öffnete er die Tür einen Spaltbreit und blinzelte hinaus, als ihm die Sonne geradewegs ins Gesicht schien. Was er sah, als sich seine Augen an das Licht gewöhnt hatten, überraschte ihn. "Miss Lovegood", sagte er schleppend und überspielte seine Verblüffung gekonnt, indem er die Augenbrauen hochzog, einen Schritt zurück trat und die Tür etwas weiter öffnete. "Kommen Sie herein."
Horace Slughorn
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Thema: Re: Vor der Haustüre So Aug 01, 2010 8:26 pm
Es war nicht seine Art, es war ganz und gar nicht seine Art und außerdem war es komplett idiotisch. Ja, so kam sich der Zaubertränkemeister vor - idiotisch. Hier stand er nun in seinem abgetragenem Sakko mit seinem kleinen Köfferchen, in dem sein ganzes Hab und Gut war. Er stand hier direkt vor Severus Snapes Haustür und hob gerade in Zeitlupe seinen Arm. Horace Slughorn fühlte sich denkbar unwohl in seiner Haut, aber er musste mit seinem ehemaligen Schüler reden, musste den Stoff abklären und über die alten ZAG-Prüfungen des anderen Professoers sprechen. Aber eigentlich war er aus einem anderen Grund hier. Die Neugierde trieb ihn an. Er wollte wissen, wie Severus Snape lebte, wollte wissen, ob es sich lohnen würde, sich hierher mal eine Zeit lang zurückzuziehen, wenn der Schwarzhaarige nicht hier war, wenn dieser Urlaub machte, obwohl der betagte Professor bezweifelte, dass jemand wie Severus Snape Urlaub machte, genauso wie er bezweifelte, dass er in einem wohnlichen Heim lebte. Irgendwie war der Professor für Verteidigung gegen die dunklen Künste nämlich nicht der Typ für so etwas. Irgendwie war er überhaupt kein Typ für irgendetwas, aber deshalb war Slughorn ja nun hier und würde alles begutachten, aber erst einmal musste er klopfen. Also nahm der Blonde den eisernen Ring, welcher an der Haustür befestigt war und klopfte damit drei Mal. Laut, kräftig, deutlich. Klack, klack, klack.
Severus Snape Lehrer
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Thema: Re: Vor der Haustüre So Aug 01, 2010 8:38 pm
Mit einem resignierenden Murmeln verabschiedete sich Severus von der Hoffnung, schließlich doch noch sein Essay über die dreizehn Anwendungen der Engelstrompete vor Schulbeginn fertigstellen zu können. Als er die Tür öffnete (zunächst nur einen Spalt), wie er es immer tat, konnte er ein überraschtes scharfes Einziehen von Luft nicht unterdrücken. Rasch öffnete er die Tür etwas weiter, um einen besseren Blick auf den unerwarteten Gast zu bekommen. "Prof- ... Horace", sagte er erstaunt und konnte nicht umhin, seinen ehemaligen Hauslehrer flüchtig von oben bis unten zu mustern. Er sah älter aus, abgekämpft, doch Severus war wohl kaum in der Position, darüber urteilen zu dürfen. "Ich hatte nicht mit Ihnen gerechnet ... aber kommen Sie nur herein. Was auch immer Sie hierher führt, es ist mit Sicherheit besser, es nicht zwischen" - er streckte seinen Kopf ein Stück weit zur Tür hinaus und sah misstrauisch die Straße hinunter - "Tür und Angel zu besprechen."Und mit diesen Worten wandte er sich um und wies dem älteren Zauberer den Weg in sein Wohnzimmer, das innerhalb der letzten beiden Tage zu einem wahren Treffpunkt für ungewöhnliche Gestalten geworden zu sein schien.