Rückblick vom Sonntag dem 18.07.2010
Nachdenklich saß die Braunhaarige am Fenster und beobachtete die Regentropfen, wie sie gegen die Fensterscheibe prasselten und daran nach unten verliefen. Sie sollte heute entlassen werden, hatte man ihr gesagt, doch die erfreute Reaktion war ausgeblieben. Enzio hatte ihr vor 4 Tagen versprochen gehabt wiederzukommen und nach ihr zu sehen - aber er war nicht gekommen. Lediglich Alessandro war hier gewesen und hatte ihr somit das Gefühl gegeben nicht ganz alleine zu sein, doch glücklich hatte sie das nicht gemacht. Stattdessen war ihr Inneres von Kummer durchtränkt. Vermutlich war Enzio viel lieber bei Ceene und vergnügte sich mit dieser als hier vorbeizuschauen, vermutlich war es ihm viel zu lästig. Eine einsame Träne bahnte sich über die blasse Wange der ehemaligen Slytherin. Sie hatte in den 5 Tagen hier extrem abgenommen, hatte jegliches Essen verschmäht und dennoch die Ärzte schlussendlich soweit bekommen, dass man sie gehen ließ. Die Entlassungspapiere lagen schon auf dem kleinen Tisch und Mella konnte im Grunde gehen.
Mit einem frustrierten Seufzer stand die Todesserin auf und strich sich durch die Haare um diese einigermaßen zu ordnen. Ihr Zufluchtsort stand schon fest. Sie würde nach Dijon reisen, würde sich dort verkriechen und versuchen sich selbst in diesem ganzen Chaos wiederzufinden. Mella wusste jetzt schon, dass das nicht klappen würde, aber trotzdem. Sie wollte sehen, ob es Enzio überhaupt auffallen würde, dass sie weg war. Ob er sie suchen würde, oder ob es schlussendlich wieder Alessandro war, der sie fand. Beides zweifelte die Dunkelhaarige an und die Tatsache, dass sie von dem Trank nur noch drei Phiolen hatte, machte es nicht besser. Es war vermutlich ziemlich dämlich von ihr einfach zu verschwinden, immerhin wusste sie um die Gefahr des Fluches und wusste, dass sie ohne Hilfe sterben könnte, doch auch das war ihr im Moment egal. Sie wollte einfach nur ganz weit weg und am besten Alles vergessen. Vielleicht war Dijon da nicht der beste Ort, hatte dort doch Alles begonnen, aber dennoch. Sie würde gehen.
Auch hatte die Deutsche schon Stella und Marco geschrieben und den Beiden mitgeteilt, dass es ihr gut ging, aber im Moment einfach zu viel los war, als dass sie die Beiden würde besuchen können.
Ein weiteres Seufzen verließ Melanie's Lippen, während sie sihc eine Jacke umwarf, die Entlassungspapiere in ihrer Tasche verschwinden ließ und sich kurz darauf daran machte das Krankenhaus zu verlassen. Sich durch den strömenden Regen in eine leere Gasse kämpfend, versuchte Melanie die Gedanken an ihren Verlobten weit von sich zu schieben und war kurz darauf disappariert.