Gehüllt in einen blutroten Umhang, schritt sie aus dem Kamin in Richtung Thronsaal. Zumindest hatte er in ihren Gedanken diesen Namen. Luna war ruhig gestellt, was ihre derzeitigen Kopfschmerzen auch linderte. Ungehalten stieß sie die große hölzerne Tür auf und trat ein. Der Urvater wandt ihr den Rücken zu, so dass sie nur die großen ledrigen Flügeln sehen konnte. Wieder schossen tausende von Fragen durch ihren Kopf. So viel war unklar und würde es ewig bleiben. "Meister, ich bin zurück und habe euch etwas mitgebracht!" Lamia verneigte sich tief und warf ihm dann einen Jutesack vor die Füße. Ein paar Stücke des Inhaltes kullerten heraus und besprenkelten den Boden mit Blut. Es roch nach altem Tod. Der Urvater drehte sich um und sah lächelnd zu Boden, bevor er einen, der runden Stücke mit seinem Schwert aufspießte. Seine Augen blitzten auf, als er in die schmerzverzerrte Fratze eines abgetrennten Kopfes blickte. "Gut gemacht! Und das sind alle Klanoberhäupter, die mich verraten hatten?" Die Vampirin kniete vor ihm und nickte. Der Urvampir gebot ihr sich zu erheben, was sie auch sofort tat. "Mylord, habt ihr weitere Aufträge für mich?", kam es begierig über ihre blassen Lippen. Lange hatte sie kein Blut getrunken, da ihr das Töten wichtiger war. Und es hatte sie in solch ein Hochgefühl versetzt, wie es sonst nur die Nähe Miles zu stande gebracht hatte. Lamia hatte Spaß daran gefunden, andere Lebewesen zu quälen und schließlich zu töten. Der Urvater blickte auf sie herab und dachte nach. "Wenn du Zeit hast, kannst du mir auch noch die Köpfe der Werwölfe bringen, die sich ihm angeschlossen haben!" Er kannte ihre Gefühle, ihre Gedanken. Klar, dass er sie erneut zum Morden ausschickte. Immerhin hatte sie sich als äußerst fähig und nützlich erschienen. Samuel, der sich im Hintergrund gehalten hatte, sah stumm zu und verschwand dann ziemlich geräuschlos den Saal. Lamia erinnerte sich an das Erlebnis im Wald. Man wollte, dass sie Samuel tötete. Der Name der Vampirin war ihr entfallen, aber das tat nichts zu Sache. sie würde es nicht tun. Solange der Vampir sich ruhig verhalten würde, müsste sie nichts unternehmen. Die Vampirin verneigte sich erneut und versprach sich darum zu kümmern, bevor sie zum Kamin zurück schritt.