Verlassenes Haus in der Nokturngasse

Mit einem erneuten 'plopp' erschienen wir in dem verlassenen Haus, welches ich als Unterkunft in den letzten Tagen genutzt und mir einigermaßen wohnlich einngerichtet hatte. Ihre Hand ließ ich erst nach etwas zögern los, weil ich wusste, wie desorientiert man sein kann. Ich wäre damals dankbar für eine Hand gewesen. "Willkommen Mara. Ich hoffe du bist wirklich bereit, denn das hier ist kein Spiel...." Ich zog meinen Zauberstab und führte sie runter in den Keller, welchen ich behelfsmäßig mit dem Zauberstab so einrichtete, dass wir ihn nutzen konnten.

Mara drehte sich einmal im Kreis und sah Filius schließlich an. 'Ja, ich bin bereit.' Sie musste schlucken und ließ sich dann von Filius in den Keller führen, wo wohl das ganze statt finden sollte. Angst hatte sie keine. Sie war nur nervös, weil sie halt nicht wusste, was passieren würde. Vorsichtshalber steckte Mara ihre Hand in die Manteltasche und umfasste ihren Zauberstab. Sie wollte auf alles gefasst sein. Sie war zwar ausserhalb der Schule, aber das war ihn in diesem Moment auch egal, ob sie nun zaubern durfte oder nicht. Wie Filius auch schon gesagt hatte, es war kein Spiel, sonder voller Ernst.

"Ich habe dir gesagt, dass ich erst testen werde ob du bereit bist, ich hoffe du erinnerst dich." Ich grinste sie finster an und wartete eine Weile, dann erst sprach ich weiter. "Nun, dass werde ich tun. Ich möchte, dass du mir den schlimmsten Fluch auf den Hals hetzt den du kennst." Natürlich hatte ich den Protego parat und war mir nicht zu schade ihn zu benutzen. Es ging, darum, ob sie es ohne zu zögern tun würde. Ohne nachzudenken einen Fluch losschicken würde. Es ging darum zu beweisen, dass sie den Charakter hatte, den man brauchte um so etwas zu tun.

Mara zückte den Zauberstab und richtete ihn, ohne zu zögern, auf Filius. Welchen Fluch sollte sie wählen? Sie könnte einen einfachen Schockzauber nehmen, aber vielleicht erwartete er auch einen unverzeilichen Fluch von ihr. Der Todesfluch kam nicht in Frage, den würde sie sich für jemand anderes aufsparen. Wahrscheinlich würde auch ein Cruciatus reichen. 'Crucio' Mara sprach deutlich und gleichzeitig schnell und leise. Sie bewegte ihren Zauberstab elegant und der Lichtstrahl schoß aus ihrem Zauberstab hinaus und direkt auf Filius zu.

Damit hatte ich nicht gerechnet. Dagegen half Protego wenig dennoch bekam ich ihn ab und musste feststellen, dass ich nicht mehr als einen kleinen stechenden Schmerz verpührte. "Sehr gut, du hast den Test bestanden. Aber was soll ich dir beibringen, wenn du die unverzeihlichen schon kennst?....Wenngleich er schlampig ausgeführt wurde." Ich schaute sie an. Sie hatte zwar nicht gezögert, dennoch wollte sie ihn nicht anwenden, weswegen er so schwach war. Sie musste es wollen erst dann wäre sie bereit für die WElt da draußen, vielleicht war es genau das, was sie lernen musste. Das wäre zu einfach. Aber erstmal wollte ich sehen, was sie antworten würde.

Das war alles? Sie musste einfach nur einen unverzeichlichen anwenden und schon hatte sie den Test bestanden? Ihr war schon vorher klar gewesen, das der Fluch nicht sonderlich gut sein würde, aber sie hatte mal in einem Buch gelesen, das diese Zauber auch nur dann funktionierten, wenn man es wirklich wollte und sie wollte ja nicht Filius das Handwerk legen sondern dem Mörder ihres Vaters. 'Liegt wahrscheinlich daran, das du nicht mein wahres Opfer bist.', gab sie kühl zurück. 'Aber ich kann es auch gerne nochmal versuchen, wenn du darauf bestehst.'

Ohne eine Vorwarnung ließ ich sie spüren, was sie anrichten würde. "Crucio." Ich wollte es also wurde es und sie krümmte sich am Boden. "Spürst du das? Genau das sind die Schmerzen, die deine Opfer haben werden. Willst du das? Willst du wirklich, dass sie so leiden? Oder willst du sie einfach nur hinter Gitter bringen, wo sie hingehören? Merkst du wie es dich fast zerreißt? Das ist das was du antun wirst. Was ist schlimmer? Der Tod oder das? Wünscht du dir nun den Tod Mara McLaggen?" Ich nahm den Fluch von ihr. Mittlerweile kniete ich neben ihr und hielt ihr die Hand hin, als Angebot sie hochzuziehen. "Also was ist, was sagst du dazu?" Ich schaute sie auffordernd mit erhobenem Zauberstab an.

Die Schmerzen waren unnatürlich. So etwas hatte sie noch nie gespürt. Sie hätte gerne geschrien, aber kein Ton kam über ihre Lippen. Dann war alles vorbei. Der Schmerz war vorbei und sie spürte den kalten Boden, auf dem sie lag. Mara ließ sich von Filius auf die Beine ziehen und sah ihn an. 'Sie sollen leiden, dafür was sie ihm angetan haben und dann sollen sie mit dem Tod bezahlen.' Hasserfüllt sah sie Filius an, obwohl die Wut garnicht ihm galt.

"Was ist Hass für dich Mara? Was ist Rache für dich? Was verstehst du darunter. Willst du dich auf Ihre Ebene hinunterlassen. Willst du sie wirklich so leiden sehen bis hin zum Tod, willst du zur Mörderin werden, hätte dein Vater das so gewollt?"
Ich schaute sie eindringlich an und mit jedem einzelnen Wort näherte ich mich ihr bis ich kurz vor ihr stand. Mein Blick durchdrang sie fast und war todernst, ohne die kleinste Gefühlsregung, kalt wie die Nacht und bitter wie eine Limonenschale. Jetzt war es an ihr. Mehr Entscheidungsraum konnte ich ihr nicht lassen. Insgesamt war das mehr Entscheidungsraum als ich jemals hatte und ich wäre dankbar dafür gewesen. Meine Gedanken huschten zu Vincent de Winter. Zu ihm jedoch würde ich schon noch kommen.

'Ja, ich will sie so sehen. Ich will es in ihren Geischtern sehen, wie sie leiden und will dann sehen wie das letzte bisschen Leben aus ihren Augen weicht.' Sie sagte es aus vollem Herzen. Das war es was sie im Moment wollte. Keinen größeren Wunsch gab es in ihrem Leben. Nichts würde sie glücklicher machen. 'Mein Vater kann mich jetzt eh nicht mehr daran hindern, also ist es mir egal, was er gewollt hätte.', fügte sie noch hinzu und hielt Filius Blick stand, der sie zu durchbohren schien.

"Wie du willst. Sei dir bewusst, dass es von dieser Route kaum eine Wiederkehr gibt, sie wird dich auch noch darüber hinaus begleiten." Mehr sagte ich nicht. Ich setzte mich auf eine kleine Bank in dem Keller und klopfte neben mich, als Zeichen, dass sie sich dazu setzen sollte. "Die dunkle Seite der Macht ist der Pfad zu mannigfaltigen Fähigkeiten, welche manche von uns für unnatürlich halten....Ich jedoch halte sie für notwendig, um sich am Leben zu erhalten. Sich zu schützen." Ich schaute sie nochmal an. "Was möchtest du, dass ich dir beibringe Mara?" Als nächstes schaute ich ihr direkt in die Augen.

Mara durchquerte den Raum und setzte sich neben Filius. Ihr fehlten für einen kurzen Moment die Worte, als ihr Filius ihr in die Augen sah. Dann klebte sie fast an seinen Lippen, als er erzählte. 'Bitte! Bring mir alles bei, was ich wissen muss. Ohne Ausnahmen.' Flehentlich sah sie ihn an, aus ihren großen rehbraunen Augen. Sie hoffte, das sie das von ihm verlangen konnte. Noch vor 4 Wochen hätte sie nie geglaubt, das sie einmal mit Filius in einem Keller hocke und ihn darum bete ihr alles über die dunkle Magie zu lehren.

"Zunächst einmal musst du deinen Willen trainieren. Du musst es wirklich wollen. Das weißt du ja bereits. Kennst du noch die anderen beiden Unverzeihlichen Flüche? Wenn du sie sagst, bitte ohne Zauberstab." Ich stand nicht auf und wandt den Blick auch nicht ab von ihren Augen. Weiterhin schaute ich sie so an. Sie war hübsch. Das musste man ihr lassen. Ich ertappte mich bei dem Gedanken, dass ich sie viel zu hübsch fand und schüttelte kurz den Kopf in der Hoffnung, dass Mara mich nicht darauf ansprechen würde. "Dann solltest du noch Sectumsempra erlernen." Ich lächelte sie an. "Wenn du die Unverzeihlichen plus diesen Zauber erlent hast und Expelliarmus, sowie die anderen 'Weißen' Sprüche, dann kannst du alles kombinieren." Ich wartete nun ab.

Mara legte den Zauberstab neben sich. 'Imperio und Avada Kedavra', antwortete sie knapp. 'Und wie kann ich meinen Willen trainieren? Soll ich einfach zu irgendwelchen Muggeln gehen und es an ihnen testen?' Sie war selbst ein wenig verwundert darüber, wie kühl sie darüber sprach. Eigentlich hatte sie nie ein Problem mit Muggeln gehabt. Sie waren halt da und gut und immerhin war ihre beste Freundin Muggelstämmig. Von Sectumsempra hatte sie zwar noch nie gehört, aber ein Opfer zum testen würde sie wohl noch irgendwo auftreiben können und die anderen Zaubersprüche kannte sie ja. Einige mehr andere weniger gut.

Ich zuckte zusammen und schaute überrascht. "Bist du verrückt? Nein ich werde dich hier an Tieren testen lassen und wenn ich der Meinung bin, dass du gute Arbeit geleistet hast, wirst du auf die Jagd nach deinen Tätern gehen können." Ich lächelte sie an und gab dem Druck jetzt nach. "Weißt du...Emma hatte nie erwähnt, dass du so...nunja hübsch bist." Ich errötete leicht und schaute erstmal weg. Was solls, dachte ich mir mein Vertrauen hatte sie ja schließlich gebrochen, warum durfte ich also nicht flirten. Vemrutlich tat sie das sowieso tagein tagaus...

Mara musste zugeben, das es sich schon viel besser anhörte, die Flüche an Tieren zu testen als an Muggeln. 'Gut.', sagte sie und nahm ihren Zauberstab wieder zur Hand um ein paar Mal darüber zu streichen. Als Filius ihr das Komplimet machte, sah sie ihn erst an, wurde rot im Gesicht und schaute dann in ihren Schoß. 'Danke.' Sie lächelte leicht. Vor ihrem inneren Augen tauchte ein Bild von Emma auf. Sie durfte das nicht zu ernst nehmen. Er war der Freund ihrer besten Freundin. Das würde sie ihr nie verzein.

Ich stand auf und machte einen Käfig auf in dem einige Tiere waren. Diese liefen nun frei rum. "Ich zeige dir den Sectumsempra." Ich zog meinen Zauberstab und zielte auf ein kaninchen. "Sectumsempra." Kurzum war dieses voller Blut und ich hatte keinen Ausdruck im Gesicht. Dann bot ich Mara die Hand an um ihr erneut, diesmal von der Bank, aufzuhelfen. Als sie sich hochzog blieb ich erstmal stehen und mein Blick verfing sich in ihren Augen. Das durfte so nicht sein, sagte ich mir noch. Doch rühren konnte ich mich nicht..

Mara stand da. Mit Filius Hand in der Hand. Sie konnte ihren Blick nicht abwenden. Das ist alles total falsch., dachte sie verzweifelt und versuchte sich von dem Blick los zureißen. Nur mit Mühe und Not schaffte sie es und musterte das Kaninchen am Boden, wie es da lag, in einer Blutpfütze. Mara zog ihren Zauberstab und richtete ihn auf ein zweites Kaninchen. Vorher blickte sie noch einmal zu Filius. Dann konzentrierte sie sich auf das Tier. Sie konnte die Dinger noch nie wirklich ausstehen. Immer wieder waren sie ihr weg gestorben, als sie noch ein kleines Kind war. 'Sectumsempra', sprach sie kalt und ohne Gefühl. Blut sickerte aus großen Wunden und das Tier lag leblos am Boden. Maras Blick spiegelte kein Mitleid wieder. Sie betrachetet den kleinen Körper wie Abschaum.

"Nun....den Fluch beherrscht du. Dein Auftrag ist es nun alle Tiere zu verfluchen mit allen Flüchen die du kennst. Am besten mit den Unverzeihlichen. Du sollst lernen, sie zu wollen. Sie anwenden zu wollen. Wenn du das getan hast ist es das erstmal für heute."
Ich schaute sie erstmal wieder an. Den Blick konnte ich eh nicht von ihr abwenden. Ich wusste nicht was da passierte, irgendwas war da und es war falsch. Sehr falsch. Aber dem entziehen konnte ich micht nicht und das war...beängstigend, aber gleichzeitig auch eine herausforderung. Wer weiß was da in Zukunft nocht so kommt.

Mara schüttelte den Gedanken an Filius erst einmal ab. Es war schon komisch was gerade passierte und das obwohl sie einen Freund hatte, der aber vom Erdboden verschluckt wurde. Sie hob den Zauberstab wieder und richtete ihn auf das nächste Tier. Wenigstens starben sie für einen guten Zweck., dachte sich Mara und began. 'Imperio' Ein warmes Gefühl breitete sich in Maras Kopf aus. Das Gefühl die Kontrolle über jemanden zu haben. Sie schwang den Stab und das Tier stellte sich auf die Hinterbeine und tanzte. 'Avada Kedavra' Der Fluch traf das Tier während eines Tanzschrittes und kippte um. Die Augen leer und ausdruckslos. Das selbe machte sie mit den restlichen Tieren auch. Zwischendurch wendete sie noch den Cruciatus Fluch an und fühlte sich immer sicherer im Umgang mit den Flüchen, die sie so lange verachtet hatte.

"Genug." Die Stimme richtete ich sehr bestimmt und etwas laut an Mara. Dann merkte ich wie sie mich anschaute und den Zauberstab sinken ließ. "Sehr gut. Du wirst immer sicherer mit den Flüchen. Bald werden...nun ja Menschen unser Ziel sein und erst wenn du ihnen was antun kannst. Bist du bereit für dein Vorhaben. Für heute ist erstmal schluss."
Ich schaute ihr erneut tief in die Augen. Während des ganzen kleinen Monologs hatte ich den Blick nicht von ihnen abgewandt. "Achja...solltest du die Flüche missbruachen....glaube mir ich werde dein schlimmster Albtraum werden..." Mehr sagte ich dazu nicht. Auch jetzt, nach dieser Drohung bewegte ich mich auf sie zu, den Blick nicht von ihr genommen...

Mara sah Filius an, die ganze Zeit, wie er sich auf sie zubewegte. Sie konnte den Blick nicht abwenden. Was war los mit ihr. Die Drohung, die in seiner Stimme lag, überhörte sie fast. Sie war zu sehr mit seinen Augen beschäftigt, die ihren immer näher kamen. 'Ich werde sie nicht missbrauchen.', brachte Mara leise und mühsam hervor. Sie stotterte fast. Das war garnicht ihre Art. Wieso brachte sie das ganze so sehr aus der Fassung. Sie wusste es eigentlich schon. Er war der Freund von Emma. Wir oft Mara das heute schon gedacht hatte, wusste sie nicht mehr.

"Dann ist ja gut." Flüsterte ich fast nur und bewegte mich nicht von der Stelle. Ich war generell unfaähig mich noch irgendwie zu bewegen. "Wir sollten nun wieder gehen....und schlafen..." Sagte ich zerstreut und rührte mich immernoch keinen Meter von ihr weg. Ich war wie angewurzelt. Wie ein Baum, der nicht wegkann. Ein Baum der starke Wurzeln in fruhchtbarer Erde geschlagen hatte. Was sollte das. Ich wusste es nicht. Ich musste an Emma denken. Dann an das was Emma getan hatte. Sie vertraute den Menschen zu viel. Das war ihr Fehler...

'Ehm, ja, wir sollten wirklich schlafen gehen.' Mara stand Filius gegenüber und hatte vergessen wie man sich bewegte. Das alles war mehr als verrückt und irgendwann würde es ihr Probleme mit Emma bringen. 'Tschüss.', sagte sie leise und sah Filius weiterhin an. Sie umarmte ihn kurz und hauchte ihm einen kurzen Kuss auf die Wange. Dann riss sie sich los und verließ den Keller. Sie blickte sich noch einmal um und warf ihm einen letzten Blick zu. Sie ging die Treppe nach oben und ging durch die Tür nach draußen in die kalte Nacht. Sie war in der Nockturngasse. Schnellen Schrittes ging sie nachhause.

//RPG off

Diese Kopfschmerzen waren einfach unerträglich. Seit heute Morgen hatte ich sie nun schon und ich konnte es fast nicht aushalten. Auch bemerkte ich das bei jedem neuen Schmerzwall Funken aus meinem Zauberstab kamen. Um niemandem was zu tun verschwand ich in das verlassene Haus in der Nokturngasse. Ich war überfordert. Überfordert mit allem. Ich zerstörte die Beziehung, musste miterleben wie ich niemandem scheinbar etwas erzählen konnte und ich war ein gottverdammter Werwolf. Hing es damit zusammen? Oder mit dem Horkrux? Ich wusste es nicht und schon als ich zu Ende überlegt hatte brach ich unter einem neuem Schmerzwall zusammen auf dem Boden. Dann kniete ich mich hin und hielt den Kopf, dabei schaute ich nach oben und schrie. Vor Verzweiflung, vor Schmerz, vor wut und aus meinem Zauberstab, den ich in de rHand hielt löste sich ein Feuerschweif der die Kommode in Brand setzte.
Ich schaute nach unten und als ich wieder noch oben schaute fielen mir die Haare ins Gesicht.

Auf seinem Grinsen spiegelte sich ein irres Grinsen wieder und seine Augen funkelten wieder. Filius Zabini war wieder da. Er war zurück Und es gefiel ihm. Die Kopfschmerzen jedenfalls waren Vergangenheit. Langsam stand er auf. Das Grinsen nahm er nicht von seinen Lippen. Jetzt, so sagte er sich, würde sich einiges ändern. Mit einem noch finstereren Grinsen disapparrierte er....