Enzios Zimmer

Enzio sah ziemlich ...fertig aus, als er das Zimmer betrat und sich kurzerhand auf sein Bett fallen ließ. Melanie beschloss einfach mal gar nichts zu sagen und wandte sich wieder ihrer Zeichnung zu, da sie sowieso davon ausging, dass der Italiener sie nicht bemerken würde, musste sie ihn ja jetzt nicht auch noch stören.

Enzio hatte für einen Moment die Augen geschlossen. Sein Körper verlangte nach Schlaf, doch er selbst wollte eigentlich noch duschen gehen um sich einen noch bequemeren Schlaf zu ermöglichen. Deswegen quälte sich der Italiener dazu, die Augen wieder zu öffnen und begegnete plötzlich Melanies Blick. Saß die ehemalige Slytherin schon lange hier? Er hatte sie anfangs gar nicht bemerkt.
"Ciao.", murmelte Enzio etwas unverständlich und ließ sich zu einem kleinen Nicken hinreißen. "Come stai?"

Melanie zuckte leicht mit den Schultern. "Passt schon", entgegnete sie leise und ließ sich dazu hinreißen Enzio einen weiteren Blick zu zuwerfen. "Und selbst?" Die Gegenfrage war ja eigentlihc mal sowas von unnötig, aber dennoch hatte die Deutsche sie nun gestellt. Vermutlich würde Enzio sowieso auf der Stelle einschlafen und ein gescheites Gespräch bekamen sie ja sowieso nicht zustande.

Enzio zuckte nur mit den Schultern und quälte sich aus dem Bett. kurz darauf war die Dusche zu hören und wenig später kehrte ein tropfnasser Italiener in das Zimmer zurück.
"Entschuldige.", murmelte Enzio während er zu der Fensterbank trat und sich müde gegen die Wand lehnte. Es wäre unhöflich sich jetzt einfach hinzulegen, zumal er versprochen hatte, nach ihr zu sehen. "Wie geht es dir?"

Während Enzio unter der Dusche verschwand begann Melanie ihre Zeichnung zu mustern. Sie besserte sich langsam und das Bild war wirklich schön geworden. Vielleicht sollte sie sich überlegen, sowas professionell zu machen. Kurze Zeit später trat ein tropfnasser Enzio durch die Tür und bequemte sich zu ihr. Mella schenkte eben diesem ein kleines Lächeln und wandte sich ihm zu. "Ganz gut, denke ich. Ein bisschen müde, vielleicht", erklärte sie mit einem Lächeln und kurz huschten die grünen Augen musternd über seine Gestalt. "Aber du musst dich jetzt nicht wegen mir auf den Beinen halten. Ein bisschen Schlaf tut dir glaube ich ganz gut" Dabei legte sich ein warmes Lächeln auf ihre Lippen und sie legte leicht den Kopf schief.

Der mit einem Handtuch bekleidete Venezianer lächelte schwach, wusste er doch, dass seine Verlobte Recht hatte.
"Leistest du mir Gesellschaft?", fragte er plötzlich leise nach während er seine Stirn gegen die kühle Mauer lehnte und die Augen schloss. Seine Frage mochte Melanie vielleicht verwirren, doch es war eigentlich ein normaler Gedankengang, den Enzio öfters hatte. Im Normalfall war er jedoch klug und munter genug um seinen Wunsch nach der Nähe der ehemaligen Slytherin nicht laut auszusprechen, doch jetzt hatte dies irgendwie kein Gewicht. Alles war so langsam und laut und der Ratsherrensohn sehnte sich nach der beruhigenden Schwärze des Schlafs.

Ein wenig, naja okay, ziemlihc, überrascht schaute Melanie Enzio an und fragte sich für einen Moment, ob das eigentlich sein Ernst gewesen war, entschied sich dann aber dafür, nichts dergleichen zu sagen. "Ähm...okay", erwiderte Mella nur sichtlich verwirrt und schob sich von der Fensterbank. "Dann komm", bemerkte sie schon etwas gefasster und schenkte dem Italiener ein kleines Lächeln.

Enzio öffnete bei Melanies Worten wieder die Augen. Die ehemalige Slytherin hatte ihre Position auf dem Fensterbrett aufgegeben und stand nun neben ihm. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen., was dafür sorgte, dass der Sohn des obersten Ratsherrn nach der Hand der Deutsche griff und zum Bett zurückkehrte. Mit einem erleichterten Seufzen setzte sich Enzio auf die Matratze des großen Bettes und rieb sich die Augen. Der gestrige Abend kam ihm vor als wäre er bereits Jahre vergangen und das verursachte Kopfschmerzen.

Melanie kam nicht umhin sich innerlich zu freuen, als er nahc ihrer Hand griff und sich auf das Bett setzte. Das war etwas womit sie nun auf keinen Fall gerechnet hätte. "Du solltest dich hinlegen", bemerkte Mella dann sanft, während sie Enzio musterte. Der Italiener wirkte ausgelaugt und man könnte meinen er würde jeden Moment umkippen, so wie er aussah.

Enzio nickte zaghaft.
"Ich weiß.", antwortete er, während er Mellas Anweisung nachkam und sich hinlegte. Hätte er gestern Abend, als sie hier losgegangen waren, gewusst, welche Strapazen auf sie zukommen würden, er hätte es sich dreimal überlegt wirklich in Russland aufzutauchen. Er fühlte sich wie gerädert. Nun sank Enzio erschöpft in die Kissen und wollte Mella mit sich ziehen, doch seine Kraft reichte dafür nicht aus, so dass er ihre Hand los ließ und die Augen schloss.

Melanie schüttelte leicht den Kopf und legte sich ebenfalls hin, auch wenn sie im Gegensatz zu Enzio nicht die Augen schloss, sondern diesen musterte. Was auch immer die beiden gestern gemacht hatten und wo auch immer sie gewesen waren, es musste ziemlich anstrengend gewesen sein und leichte Neugierde kam in ihr auf, doch sah sie davon ab jetzt nachzufragen, immerhin sollte Enzio sich jetzt lieber ausruhen.

Enzio nahm noch wahr, wie sich die Matratze neben ihm leicht absenkte, als sich Mella ebenfalls hinlegte. Fast schon automatisch rückte der Italiener an die ehemalige Slytherin heran und schlang seinen Arm um ihre Taille.
"Ich habe dich vermisst.", murmelte der Venezianer im Halbschlaf und atmete zufrieden aus. Vereinzelt zogen noch die Bilder des gestrigen Abends vor seinen geschlossenen Augen vorbei. Das Bankett, Romanov, Tonks, die Anspannung. Enzio kniff die Augen zusammen, doch die Bilder ließen sich nicht so einfach vertreiben.

Ein ehrliches Lächeln erschien bei Enzio's Worten auf ihren Lippen und sie schmiegte sich leicht an den Italiener, der schon fast zu schlafen schien. "Ich dich auch", flüsterte sie dann leise und registrierte, wie sich in ihr, die mittlerweile ungewohnte aber keinesfalls unangenehme, Wärme ausbreitete.

Stunden später rührte sich Enzio wieder. Der Sohn des obersten Ratsherrn atmete tief ein und streckte sich, noch bevor er die Augen öffnete. Er fühlte sich besser. Weitaus besser, als noch heute Morgen. Es war unglaublich ruhig in dem kühlen Zimmer. Ein leichter Lufthauch wehte durch das Fenster und bewegte die weißen, dünnen Vorhänge sanft im Wind. Es war, als könnte nichts diese Szenerie trüben und Enzio war dankbar dafür.

Enzio rührte sich und Melanie öffnete vorsichtig die Augen. Die Deutsche hatte nicht wirklich geschlafen, sondern war die ganze Zeit ihren Gedanken nachgehanden, welche sie nun als der Italiener neben ihr aufwachte beiseite drängte. Ein sanftes Lächeln umspielte die Lippen der ehemaligen Slytherin, welche ihren Verlobten nun dabei beobachtete wie er gegen das Licht im Raum anblinzelte.

Buonasera.", murmelte Enzio als sich seine Augen an die Helligkeit gewöhnt hatten und er Melanie neben sich erkannte und nun endlich ausfindig machen konnte, von wem diese angenehme Wärme ausging.
"Hast du gut geschlafen?", erkundigte er sich im Affekt und musterte die ehemalige Slytherin. Die Sonne schien durch das Fenster und spielte mit einigen Lichtflecken in Melanies Haar. Sie sah so unschuldig aus.

Melanie zuckte leicht mit den Schultern. "Dafür das ich nicht geschlafen habe, ja", bemerkte sie mit einem Zwinkern und schenkte ihm ein sanftes Lächeln. "Und du?" Der Italiener sah zumindest schonmal wesentlich ausgeruhter aus, als noch zuvor, etwas was Melanie freute. Er würde bestimmt bald wieder irgendwas für den Rat machen müssen

"Wie ein Stein.", antwortete Enzio mit einem leichten Grinsen. Dabei warf der Italiener einen blick auf die Uhr, konnte sich jedoch nicht zum Aufstehen überwinden. Stattdessen drehte sich der Ratsherrensohn auf den Rücken und wurde sich durch einen kühlen Lufthauch bewusst, dass er nach wie vor kaum etwas an hatte. Verwirrt versuchte er die letzten Minuten vor seinem Einschlafen zu rekonstruieren, doch es war, als würde man versuchen sich an einem Traum zu erinnern. Je mehr man ihn zu beschreiben suchte, desto unklarer wurde er. "War ich duschen?", fragte der Italiener deswegen verwirrt nach, während er zur weißen Decke seines Zimmer starrte.

"Ähm...ja warst du", bemerkte Melanie leicht irritiert. Scheinbar hatte die gestrige Nacht Enzio doch mehr zugesetzt, als sie gedacht hatte, wenn er sich schon nicht mehr daran erinnern konnte, was er vorm schlafen gemacht hatte.

"Hm.", bemerkte Enzio noch immer irritiert und blickte zwischen der Badezimmertür und Melanie hin und her. Es fiel dem ehemaligen Slytherin sichtlich schwer seinen Traum und die Realität auseinanderzuhalten. Selbst jetzt war er sich nicht sicher, was zu welchem Ort zuzuordnen war. "Du liegst in meinem Bett.", stellte Enzio plump fest während sein Blick auf seiner Velrobten ruhte und sie erneut musterte. Das hatte er ebenfalls geträumt - so ähnlich zumindest - oder war es in Wirklichkeit auch passiert? "Gibt es dafür einen Grund?"

Melanie setzte sich auf und warf Enzio einen verletzen Blick zu. Er hätte es wenigstens freundlicher formulieren können. "Du hattest mich gebeten, dir Gesellschaft zu leisten", bemerkte sie schlicht und ihr Lächeln war deutlich abgeschwächt. Irgendwie wäre es ja auch zu schön gewesen, wenn der Tag mal reibungslos und schön verlaufen wäre.

"Mi dispaice..", warf Enzio ein, als er Mellas gekränkten Tonfall vernahm. "Es ist nur...ich kann mich kaum erinnern und ich habe recht seltsam geträumt.", erklärte er weiters und setzte sich langsam auf. "Die Bilder verschwimmen ineinander und ich weiß nicht mehr was der Traum und was die Wirklichkeit war."
Glückwunsch. Du klingst wie ein Irrer.", kommentierte er seine eigenen Worte und seufzte leise. Er hatte Melanie gebeten ihm Gesellschaft zu leisten? Hatte er?

"Hm", bemerkte Melanie und seufzte leise auf. "Du kamst heim und warst ziemlich fertig. Du hast dich ins Bett geschmissen, während ich auf dem Fensterbrett saß und gezeichnet habe. Du hast dich schwer getan überhaupt wieder aufzustehen. Bist dann aber doch duschen gegangen und danach zu mir. Hast gefragt wie es mir geht und so und ich meinte, dass es vielleicht besser wäre, wenn du dich schlafen gehst. dann hast du gefragt, ob ich dir nicht gesellschaft leisten wollte und ja. Du hast dich dann hingelegt und....und bist dann eingeschlafen" Abgesehen von ihrem kurzen Stocker hatte sie so ziemlich genau das getroffen, was vor den paar Stunden Schlaf passiert war. Natürlich interessierte es Mella jetzzt was Enzio geträumt hatte, aber sie würde sich hüten nachzufragen.

Schweigend lauschte Enzio Melanies Erzählung. Als sie endete schüttelte er nur den Kopf. Die Wirklichkeit kehrte langsam wieder und für einen kurzen Moment wünschte er sich, er hätte nichts gesagt.
"Hm...dann war es also doch ein Traum.", murmelte der Italiener vor sich hin und furh sich durch die Haare. "War Tonks schon wach?"

Melanie musterte Enzio einen Moment, ehe sie sich aufrichtete. "Ich weiß nicht. Wie gesagt, ich war hier", bemerkte die Deutsche mit einem Schulterzucken. "Aber ich habe neue Tränke. Ihr müsst also nicht mehr auf mich aufpassen und ich falle euch nicht mehr zur Last" Denn genauso kam Enzio im Moment rüber. Aber was hatte sie auch erwartet.